s&fbaracke
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2015

 

s&fbaracke (sleep-and-fuck-baracke)

 

Die Auseinandersetzung mit dem „Phänomen“ des Krieges muss ohne Wenn und Aber ein „System“ mitdenken, es zur Sprache bringen, das den Krieg als ein Lösungsmodell sieht, dessen Notwendigkeit nicht nur akzeptiert, sondern als attraktives und willkommenes Szenario zur Machterhaltung, zum Machtumbau oder der Machtoptimierung eingesetzt wird. Der Krieg ist systemrelevant und systemimmanent.

Um dieses „Phänomen“, das weit davon entfernt ist ein Phänomen zu sein (der Krieg bricht nicht aus, wie ein Vulkan ausbricht), auf seinen makabren, banalen Grund zu bringen, ist es notwendig, den Krieg als einen Strukturfaktor zu betrachten, dessen Aufgabe es ist, einerseits den Fortbestand bereits etablierter Machtstrukturen zu garantieren und anderseits dem „Neuen“ in Form radikaler Katharsis, des radikalen gesellschaftlichen Umbaues den Weg zu bahnen, und zwar gleichgültig aus welcher Motivation und in welcher Absicht. Der Boden, der die richtige Neigung und den passenden Humus dazu bereit hält, heißt „Patriarchat“. Darauf sind alle uns bekannten großen Machtstrukturen aufgebaut, vom Alten Gott bis zum Faschismus des 20. Jahrhunderts. Undenkbar ein Patriarchat ohne Krieg, undenkbar ein Gott ohne Gewalt, undenkbar ein Vaterland ohne Vater.

Gott  =  Vater  /  Kaiser  =  Vater  /  Land  =  Vater

Alle im Zusammenhang mit „Krieg“ stehenden Fragen bündeln sich im Begriff „Vater“. Die Bedeutung bzw. die Stellung des „Vaters“ muss im Zentrum des Nachdenkens über den Krieg stehen, - und alle daraus entstehenden Konsequenzen sind nur in diesem Zusammenhang verständlich. „Vater“ bezeichnet ein System irdischer und überirdischer Macht, aus der alle Autorität abgeleitet wird (Gott mit uns), (Gotte gegen euch).

Der Krieg ist Konzentrat und Konsequenz eines Denkmodells, das unserer „Kulturauffassung“ in Mark und Bein steckt. Es hat überhaupt keinen Sinn, über die Auswirkungen eines Krieges nachzudenken, ohne die männlichen Machtstrukturen zu sehen, woraus er stammt und womit er legitimiert wird. Der Krieg ist das Symptom eines Denkmodells, oder er ist das Denkmodell selbst, weder Ereignis, noch Phänomen, noch Schicksal.

 

Ausführung – Künstlerisches Konzept:

Die „unerhörte“ Forderung, Gott, Kaiser und Vaterland abzulehnen, soll in den Raum gestellt, aber marginal thematisiert werden. Vielmehr wird der Raum durch eine „Klanginstallation“ in einen „Therapieraum“ verwandelt. Die „Klanginstallation“ baut auf Erkenntnissen der Psychotherapie.

Der Raum: Eine transportable, hölzerne Baracke namens „fuck-und-schlaf-baracke“, die auf einen Transporter verladen und als heimatlose, vaterlandslose Baracke an jedenbeliebigen Ort verlegt und (für eine gewisse Zeit) dort platziert werden kann.

 

Zusammenfassung:

Titel: s&fbaracke (sleep-and-fuck-baracke)

Maße: Breite ca. 2,20m x Länge ca. 5,50m x Höhe ca. 1,80-2,10

Holzkonstruktion, bemalt (schwarz-gold), innen mit Schlaf- und fuckplatz (zum hinlegen und Zeit verlieren). Die Baracke verfügt über einen Eingang, einen großen Sitz- oder Liegeplatz, zwei soundboxen, einen CD oder mp3 player, der einen für therapeutische Zwecke entwickelten sound wiedergibt (warmer Brummton).

Richtung der Gedanken: (Faulheit kann vor Verbrechen schützen)

Tagesbefehl: habt Acht

Gott = 1............................aber 2 ist schöner als 1

                                   Vaterland = 1............................aber 2 ist 100% mehr als 1