landesmuseum schloss tirol
Landesmuseum Schloss Tirol
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2006

 

RAUMINSTALLATION MIT TEXTEN, ZEICHNUNGEN, SKIZZEN UND FOTOS

 

- v -

 

V, der 22. Buchstabe des Alphabets, ein stimmloser, labiodentaler Reiblaut, v wie Vers und Vesper. Spielen mit v, konstruieren mit v, nachdenken und sprechen mit v: einem Winkel von 35 bis 51 Grad, - dem Winkel V.

Aufrecht, verkehrt, liegend, stehend, mehr oder weniger als etwas, mehr oder weniger beweglich, ein Vesperbild, Abendstern, v Venus, musikalisches v, Transformations-v, ein unterirdisches, überirdisches v, ein Vögelchen v, Frühlings v, ein üppiges, volles V.

Das künstlerische v, das sprachliche, geschriebene, gedachte v: Zwei schräg auseinanderlaufende Stäbchen ergeben Ein- und Austritt, bilden v am Mittelpunkt des Schrittes, fruchtig, fruchtbares, fließendes Auf und Nieder, siegreiches v. (v- victoria)

V - Vokal entsteht im Mund. Ohne Lippen, ohne Mund kein vau. Wenn Gott Vau sagen will, braucht er zwei Lippen dazu, und wenn er dem Leblosen Atem einhaucht, dann formt sich sein Mund zu v. Es bläst der Wind Vau. (der Lebenswind)

V - ein geschriebener Winkel, ein Zeichen und Bewegungsmuster, Darstellung des Abwechselns, Auf- und Niederkunft, ein stimmloser Reiblaut aus warmer Luft, dem Geräusch des auf- und niedergehenden Blasbalges ähnlich, ein geblasenes, luftiges v, wie es oft einem Hinterteil entfährt, oder auch ein kleines, pelziges, glänzendes v, ein süßes Vaupelzchen.
Das Anfangs-V: Manchmal mild und weich, ein süßes v, vù dolce, morbida, wie vita, vitello, vacca, Veronica, oder das wildere, geilere v wie vulcanisieren, ventilieren und vibrieren, dann noch das vozzige, eingeschnittene v, wie vallis, valle, ein Tal, eine Kerbe v, ein Keil (die Blume v). Weiblich wie Venus, Venere und Piazza di Vulva Vittoria, männlich wie Verstand, vento, viril (der Westwind), Vergil, Vulcan und Vatican, als Zwitter Vaterland, Volksvau und Vogelvau.

V - beschreibt einen spitzen, halb offenen, halb geschlossenen Winkel, fast gleich wie man die Zahl 1 schreibt, oder ähnlich wie A, ein schüchterner und zugleich frecher Winkel, nicht zuviel geöffnet und nicht zu wenig. Gedanklich könnte v ein Schönheitswinkel sein, im Moment, ein Augenblick Schönheit, also kurz bevor oder genau dann, im Augenblick der Veränderung, weder hier noch dort, nicht wirklich und nicht genau. Ein Ereignis zwischen zu früh und zu spät. Beim Menschen ist es ein Winkel des Überganges, der Veränderung, also ein Veränderungswinkel, ein weiblicher Lockwinkel, variabel und verhältnismäßig richtig. Entweder weitet er sich, oder er schließt sich, deshalb ist es ein Winkel aus Schönheit, aus kurzer Dauer, aus Lust, - er steigt auf und ab wie der Mond, wie Sprache, wie ein Fluss, der von Zeit zu Zeit seinen Lauf ändert.
Beim sitzenden, hockenden Menschen ist es der Winkel des Ausatmens, der Entspannung, wie der entspannte Fluss sich vor der Mündung in den Winkel Delta öffnet, ins weite Vau. Wenn eine Frau sich niederhockt um ihr Wasser zu lassen, dann spreizt sie ihre Schenkel im Winkel V.
Es ist die natürlichste Öffnung der Beine, wenn sie locker losgelassen sind, gelöst, erlöst, dem Becken angemessen, der Schwerkraft, in menschlichem Maß und Ordnung. Wenn sie sich niederkniet und ihren Hintern zum Empfang aufrichtet, dann öffnet sie sich im Winkel V. Jeder Mann kennt diesen Winkel, er ist unverzichtbar, bedeutet Proportion und Stabilität. V sieht zu, dass kein Mensch zu Fall kommt, dass nichts umkippt.

Zahlen, Buchstaben, Leitern, Sandhaufen, Pyramiden, Sterne und Musik, alles mögliche lässt sich mit V machen. Aneinandergereiht und übereinander, gespiegelt oder gedoppelt wird v wässrig, wellig, zittrig wie vor Aufregung und Freude.